Wiederansiedlung von moortypischen Pflanzen in wiedervernässte Hoch- und/oder Niedermoore

Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie des Landes Schleswig-Holstein „Kurs Natur 2030“ unterstützt der Landesnaturschutzverband SH seine Mitgliedsverbände bei der Beantragung von Projekten zur Förderung der Biodiversität im Lande.
Die AG Geobotanik Schleswig-Holstein und Hamburg e.V. freut sich über die Bewilligung eines Projektes zur Förderung moortypischer Vegetation. Hintergrund hierfür ist, dass in der Vergangenheit viele Moorstandorte mit ehemals typischer Tier- und Pflanzenwelt entwässert und danach landwirtschaftlich genutzt wurden. Dadurch verloren viele moortypische Arten ihre Lebensräume und wurden lokal ausgerottet.
Aktuell werden im Rahmen von Klimaschutzprojekten viele zuvor entwässerte und landwirtschaftlich genutzte Moorböden wiedervernässt, was sowohl die Freisetzung klimaschädlicher Treibhausgase verringert als auch eine Verbesserung der Lebensbedingungen für Tier- und Pflanzenarten von Moorlebensräumen zur Folge hat.
Aufgrund der Vornutzung sind jedoch in vielen Fällen keine Standorte mit moortypischer Vegetation in der näheren Umgebung zu finden, von denen aus eine Wiederbesiedlung erfolgen kann.
Um eine schnellere Etablierung moortypischer Vegetation in degradierten und anschließend wiedervernässten Hoch- oder Niedermooren zu unterstützen, sollen diese Flächen an geeigneten Standorten mit robusten moortypischen Arten „geimpft“ werden, damit von diesen Initialstandorten aus, eine schnellere Ausbreitung der Arten erfolgen kann. Dies soll nur dort erfolgen, wo vor Ort in direkter Nachbarschaft zu den vernässten Standorten keine Restbestände moortypischer Arten mehr vorhanden sind.
Geeignete Arten sind z. B. robuste Torfmoose wie Gefranstes Torfmoos (Sphagnum palustre), Sumpf-Torfmoos (Sphagnum fimbriatum) oder Spieß-Torfmoos (Sphagnum cuspidatum). Weitere Arten für Initialansiedlungen werden nachfolgend mit Fotos kurz vorgestellt.
Die AG Geobotanik hofft, dass nach erfolgreicher Ansiedlung robuster Arten nach einigen Jahren dort auch erste „empfindlichere“ Arten eingebracht werden können.
Die Arbeiten erfolgen durch die AG Geobotanik, der für die Umsetzung eine Teilzeitstelle für den Zeitraum von drei Jahren bewilligt wurde, in enger Abstimmung mit der Stiftung Naturschutz SH als Flächeneigentümerin und dem Greifswald Moor Centrum als wissenschaftlichem Partner des Projekts. Der Projektzeitraum umfasst die Jahre 2025-2028; die Arbeiten sollen schwerpunktmäßig in folgenden fünf Mooren stattfinden: Dellstedter Birkwildmoor, Grotmoor, Hartshoper Moor, Königsmoor (bei Christiansholm) und Offenbütteler Moor.
Über den Fortlauf des Projekts werden wir in regelmäßigen Abständen hier berichten.

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