SCHÜTZENSWERT

Moore

Schleswig-Holstein ist von Mooren geprägt. Diese wurden seit Anfang des 19. Jahrhunderts zunehmend entwässert und landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Seit den 1970er Jahren existieren Moorschutzbemühungen und Moorschutzprogramme mit deren Hilfe Moorflächen unter Schutz gestellt und einige Moore renaturiert werden konnten. Doch sind es bisher, neben den gesetzlich geschützten Moorflächen, vor allem die für die Landwirtschaft wenig attraktiven Hochmoore, die von Moorschutzmaßnahmen profitieren. Ein Schutz der weiterhin landwirtschaftlich teilweise intensiv genutzten Niedermoore ist nach wie vor schwierig.

Während Niedermoore mit dem nährstoffreichen Grundwasser im Kontakt stehen und daher naturgemäß artenreich sind, sind Hochmoore Mangel- und Extremstandorte, auf denen  wenige Spezialisten bei Tieren und Pflanzen überleben können. Veränderungen des Wasser- oder Nährstoffhaushaltes nehmen diesen Spezialisten ihren Konkurrenzvorteil, so dass sie von anderen Arten verdrängt werden. 

 

Selbst nach einer Wiedervernässung ist eine erneute Etablierung der typischen Moor-Arten oftmals schwierig.

Ebenso wie Wälder stellen intakte Moore  eine Senke für Kohlenstoff dar und speichern diesen über lange Zeiträume in erheblichen Mengen. Daher sind sie auch im Zusammenhang mit den Klimaänderungen von zentraler Bedeutung. Demgegenüber tragen entwässerte Moore in erheblichem Umfang zum Klimawandel bei, da sie CO2 und vor allem Methan freisetzen. Die entwässerten Moore in Schleswig-Holstein emittieren etwa 9 % aller klimawirksamen Emissionen unseres Bundeslandes.

Naturnahe und mäßig entwässerte Moore haben eine kühlende Wirkung für das Lokalklima. Sie verbessern aber auch die Rückhaltung von Stickstoff- und Phosphorverbindungen und helfen somit, die Stoffausträge in die Meere zu verringern. Bei Hochwasser-Ereignissen dienen sie als Retentionsräume und verringern das Hochwasserrisiko.

Der LNV hat in der Mitgliederversammlung am 12.11.2021 eine Resolution zu einer Integrativen Moorschutzstrategie verabschiedet und appelliert an die Landesregierung, deren Kernforderungen zeitnah umzusetzen.

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